Ein Zeckenbiss (oder wie es offiziell heißt: Zeckenstich) ist in der Regel nicht weiter dramatisch - wäre da nicht das Risiko für Infektionen: In Deutschland und insbesondere Bayern hauptsächlich Borreliose und Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME).
Borreliose wird von Bakterien (sogenannten Borrelien) verursacht und ist die häufigste von Zecken übertragene Krankheit in Europa. Die Übertragung solcher Borrelien dauert meistens mehrere Stunden - je früher die Zecke also entfernt wird, desto geringer ist das Infektionsrisiko. Bei FSME-Viren findet eine mögliche Übertragung sehr viel schneller statt. Wenngleich Bayern vom Robert-Koch-Institut fast flächendeckend zum FSME-Risikogebiet erklärt wurde – tragen nicht alle Zecken per se Krankheitserreger in sich und es kommt auch beim Stich einer infizierten Zecke nicht automatisch zu einer Übertragung.
Nach einem Zeckenbiss besteht eine Wartezeit von 4 Wochen bis zur nächsten Blutspende. In dieser Zeit sollte die Bissstelle beobachtet werden, ob sich eine sogenannte Wanderröte, also ein roter Kreis um die Einstichstelle herum, ausbildet. Für den Fall, dass sich eine solche Wanderröte entwickelt, suchen Sie bitte umgehend Ihren Hausarzt auf. Sollte durch den Hausarzt eine antibiotische Behandlung verordnet werden, besteht wiederum eine Wartezeit von 4 Wochen ab der letzten Einnahme des Antibiotikums. Im Anamnese-Fragebogen wird die Frage nach einem Zeckenbiss nicht explizit gestellt, muss aber im Zusammenhang mit der Frage seitens der Spendeärzte nach Besonderheiten bzw. Krankheitsereignissen angegeben werden.
Nach einer FSME-Impfung besteht keine Wartezeit für das Blutspenden. Bei reizfreier Impfstelle und Wohlbefinden kann man daher schon am Folgetag wieder Blut spenden.