Warum ist unser Blut eigentlich rot?

Ein Beitrag von Lisa Rudolph vom 03.02.2017
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Heute ist der „Zieh-etwas-rotes-an“-Tag. Ein guter Grund, mal nachzufragen, warum unser But eine rote Farbe hat und warum der Hb-Wert so wichtig ist für die Blutspende…

Unser Blut besteht aus zwei Hauptbestandteilen: der Blutflüssigkeit (Blutplasma) und den zellulären festen Bestandteilen. Zu den festen Bestandteilen, den sogenannten Blutzellen, zählen die roten (Erythrozyten) und weißen Blutkörperchen (Leukozyten) sowie die Blutplättchen (Thrombozyten).

Da die weißen Blutkörperchen, die Leukozyten, und die Blutplättchen, die Thrombozyten, nur unter dem Mikroskop sichtbar sind und es sich bei Blutplasma um eine klare, gelbliche Flüssigkeit handelt, die zu 90% aus Wasser besteht, bleibt nur noch ein Blutbestandteil für die rote Farbe des Blutes übrig.

Wie der Name schon sagt, sind die roten Blutkörperchen, die Erythrozyten, für die rote Farbe unseres Blutes verantwortlich, da sie den roten Farbstoff Hämoglobin enthalten.

Das Hämoglobin bindet den für uns lebenswichtigen Sauerstoff und das Kohlenstoffdioxid. Da Sauerstoff und Kohlenstoffdioxid nur schwer in Wasser löslich sind, brauchen die Gase einen „Träger“, das Hämoglobin, der sie durch unseren Körper befördert. Wenn das Blut durch die kleinen Blutgefäße der Lunge fließt, wird der eingeatmete Sauerstoff an das Hämoglobin gebunden, zu den Zellen transportiert und dort abgegeben. Während das Kohlenstoffdioxid zum Teil von dem Hämoglobin aufgenommen und zur Lunge zurücktransportiert wird, wo wir es letztendlich ausatmen.

Nur wenn genügend Eisen im Blut vorhanden ist, wird unser Organismus optimal mit Sauerstoff versorgt.

Das Hämoglobin im Blut ist nicht nur für die typisch rote Farbe verantwortlich. Es ist der wichtigste Bestandteil der roten Blutkörperchen (Erythrozyten). Diese haben die Aufgabe, alle Körperzellen mit lebenswichtigem Sauerstoff zu versorgen und auf dem Rückweg zur Lunge Kohlendioxid als Stoffwechselendprodukt zu entfernen. Sauerstoff und Kohlendioxid werden mit Hilfe des Hämoglobins transportiert. Im Hämoglobin ist Eisen enthalten, das den Sauerstoff bindet.

Rote Blutkörperchen haben eine Lebensdauer 100 bis 140 Tagen, d. h. es werden ständig ältere Erythrozyten abgebaut und neue kommen hinzu. Im Monat werden insgesamt rund 1,2 Liter Blut neu gebildet. Das im roten Blutfarbstoff (Hämoglobin) enthaltene Eisen wird hierbei fast vollständig wieder zum Neubau von Hämoglobin verwendet. Jeder gesunde Mensch verfügt über eine natürliche Eisenreserve, mit der Verluste normalerweise rasch ausgeglichen werden können. Im Bedarfsfall steigt die Neubildung von roten Blutkörperchen bis auf das 15-Fache des Normalwertes an.

Bei einer Blutspende oder bei größerem Blutverlust geht für den Neuaufbau von Hämoglobin wichtiges Eisen verloren. Besitzt ein Spender zu wenig roten Blutfarbstoff, d. h. ist sein Hämoglobinwert zu niedrig oder an der unteren Grenze, so hat er keine ausreichenden Eisenreserven für eine gesteigerte Neubildung von voll funktionsfähigen Erythrozyten. Eine Blutspende ist zu diesem Zeitpunkt dann nicht möglich.

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Lisa Rudolph

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Kommentare

kalle 09.10.2019, 14:55 Uhr
Also Hömoglobin ist laut diesem Artikel der rote Blutfarbstoff. Dieser ist aber auch laut Artikel nicht für die Typisch rote Färbung verantwortlich. Warum ist denn nun das Blut rot, wenn das Hämoglobin nicht der Grund ist?

Lisa Rudolph 09.10.2019, 15:00 Uhr
Hallo Kalle,
ich zitiere einfach nochmal aus dem Blog-Beitrag, vielleicht ist es dann besser nachvollziehbar für Dich:
"Wie der Name schon sagt, sind die roten Blutkörperchen, die Erythrozyten, für die rote Farbe unseres Blutes verantwortlich, da sie den roten Farbstoff Hämoglobin enthalten. [...] Das Hämoglobin im Blut ist nicht nur für die typisch rote Farbe verantwortlich. [...]"
Passt?
Viele Grüße, Lisa vom BSD

Kaddi 08.04.2020, 19:21 Uhr
Die Frage von Kalle ist durchaus berechtigt und qualifiziert ihn, dass er sich weit reichende Gedanken gemacht hat. Hämoglobin besteht aus vier chelatkomplexen, die ein oxidiertes Eisen enthält, welches Sauerstoff binden kann. Ich nehme an, dass die rote Farbe durch das oxidiertes Eisen ("gerostet") zustande kommt. Die präzise Frage von Kalle wäre gewesen: welcher Stoff im Hämoglobin ist für die rote Farbe verantwortlich? Ich freue mich über weitere genaue Ausführungen.

Fabienne Dechert - BSD 09.04.2020, 09:53 Uhr
Hallo Kaddi, vielen Dank für Deinen Kommentar! Was Sie schreiben, ist vollkommen korrekt. Das Hämoglobin in den Erythrozyten enthält Eisenatome und die verursachen die rote Farbe. Viele Grüße, Fabienne vom BSD

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Lisa 16.05.2020, 19:32 Uhr
Tatsächlich liegt die rote Farbe am Häm Anteil, allerdings nicht an der Tatsache, dass Eisen oxidiert und deshalb rot ist. Das Eisenmolekül in unserem Hämoglobin liegt unoxidiert vor. Die rote Farbe kommt tatsächlich von der Lichtabsorption im zyklischen System der 4 Pyrrolringe und der dazwischenliegenden konjugierten Doppelbindungen und der Methinbrücken.

Lisa Rudolph 18.05.2020, 09:54 Uhr
Hallo Lisa,
danke für Ihr Engagement für die Blutspende und die gute Ergänzung unseres Blog-Beitrags.
Viele Grüße, Lisa vom BSD

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Alisha 03.05.2021, 13:09 Uhr
Hallo, ich wollte einmal nachfragen, welche Farbe eigentlich die Thrombozyten haben.

Verena Hundemer 04.05.2021, 14:17 Uhr
Hallo Alisha,
vielen Dank für Ihren Kommentar und Ihr Interesse am Thema Thrombozytenspende!
Thrombozyten sind kleine blasse Scheiben ohne Zellkern, aber mit einem Rest von mRNA. Zu Laboruntersuchungszwecken werden sie leicht eingefärbt und haben dann eine blassbläuliche Farbe mit roten Pünktchen im Inneren.
In der Menge, also zum Beispiel in einem Blutbeutel bei der Spende, sieht die Flüssigkeit eher gelblich-trübe aus.
Ich hoffe, wir konnten Ihre Frage damit beantworten!
Liebe Grüße, Verena vom BSD

Alisha 17.05.2021, 15:40 Uhr
Vielen Dank! Es hat mir sehr geholfen!

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