In dem Video zu Miriams Geschichte spricht der Arzt über eine sogenannte Kreuzprobe. Wir wurden gefragt, ob wir über das Thema noch einmal ausführlicher berichten können und das tun wir natürlich gerne. Eine Kreuzprobe wird vor jeder Bluttransfusion durchgeführt, um zu schauen, ob das Spenderblut für den Empfänger passt. Das ist auch bei Miriam jedes Mal erneut der Fall. Dabei wird die Verträglichkeit hinsichtlich der AB0-Blutgruppen und des Rhesusfaktors überprüft.
Die Untersuchung wird in-vitro durchgeführt, d.h. im Glas. Dazu werden Erythrozyten (= rote Blutkörperchen) des Spenders mit Blutserum (= Blutplasma ohne Gerinnungsfaktoren) vom Empfänger gemischt/gekreuzt. Wenn es dabei zu einer Verklumpung (= Agglutination) der roten Blutkörperchen kommt, ist das Spenderblut für diesen Empfänger nicht geeignet. Denn dann enthält das Serum des Empfängers Antikörper gegen bestimmte Oberflächenstrukturen (= Antigene) der Spenderblutkörperchen. Die Blutkonserve ist somit "unverträglich".
Jetzt muss man Blutkonserven finden, die das Antigen gegen das sich der Antikörper richtet, nicht besitzt. Wenn man dann eine passende Blutkonserve gefunden hat, muss man diese natürlich wieder einer Kreuzprobe unterziehen.
Wenn es im akuten Notfall mal schnell gehen muss und keine Zeit mehr für eine solche Kreuzprobe bleibt, greift man auf Universalspenderblut der Blutgruppe 0 negativ zurück. Nur in diesem Fall ist es auch vom Gesetz her erlaubt, die Kreuzprobe auszulassen. Ansonsten muss diese vor jeder Bluttransfusion laut dem Transfusionsgesetz durchgeführt werden.